Drastischer Mangel an Wohnraum – In Großstädten fehlen pro Jahr Zehntausende Wohnungen
Posted on | Juni 10, 2013 | Kommentare deaktiviert für Drastischer Mangel an Wohnraum – In Großstädten fehlen pro Jahr Zehntausende Wohnungen
In Berlin fehlen jährlich 17 260 Neubau-Wohnungen, in Hamburg 7000 und in Köln sind es 5000 Wohnungen. Gebaut wurden in diesen Städten zuletzt jeweils weniger als 3 300 Wohnungen pro Jahr.
Hamburgs regierender Bürgermeister Olaf Scholz geht sogar davon aus, dass in der Hansestadt die Wohnungslücke auf die vergangenen Jahre bezogen noch größer sein könnte. „Ich schätze, dass in Hamburg heute gut 30 000 Wohnungen fehlen“, sagte der SPD-Mann dem FOCUS.
Deutsche wollen Mietpreise per Gesetz deckeln
In München werden laut Empirica im Vergleich zu anderen Großstädten die meisten Wohnungen gebaut: Zwar fehlten derzeit auch dort 7800 Wohnungen pro Jahr. Gleichzeitig nehme München mit 6000 Fertigstellungen pro Jahr eine Vorbildfunktion ein.
Angesichts steigender Mietpreise plädiert die Mehrheit der Deutschen für eine staatliche Regulierung der Mieten. In einer Emnid-Umfrage für FOCUS wünschten sich 55 Prozent der Befragten, dass die Höhe von Wohnungsmieten per Gesetz geregelt wird. 42 Prozent der Deutschen sind dafür, dass sich der Mietpreis frei über Angebot und Nachfrage bestimmt. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid Usuma befragte für FOCUS am 13. und 14. März 1006 repräsentativ ausgewählte Personen.
Bayerischer Innenminister will den Bund in die Pflicht nehmen
Die Bauminister der Länder sollten sich bei ihrer heutigen Sitzung nach Meinung des in Bayern zuständigen CSU-Innenministers Joachim Hermann für den Sozialen Wohnungsbau einsetzen. „Der Bund will sich hier in den nächsten Jahren zurückziehen. Das ist aus meiner Sicht völlig unakzeptabel. Darum wird es heute darum gehen, dass alle Länder gemeinsam den Bund nachträglich auffordern, die Mittel in den nächsten Jahren mindestens auf der bisherigen Höhe zu halten“, sagte Herrmann im Bayerischen Rundfunk.
Herrmann erinnerte daran, dass der Freistaat beschlossen habe, die Landesmittel für diesen Zweck noch einmal um 50 Millionen aufzustocken. „Wir brauchen gerade auch die soziale Wohnraumförderung, damit Leuten mit eher geringem oder mittlerem Einkommen zahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann“. Hinzu komme, dass in den letzten Jahren die Anreize zum Wohnungsbau insgesamt zu gering gewesen seien.